Kognitiv-Funktionelle Therapie (CFT)
CFT ist ein Patienten-zentrierter Behandlungsansatz, der individuelle Überzeugungen und Ängste bezüglich Rückenschmerz und die daraus resultierenden Verhaltensweisen ins Visier nimmt – sowohl in Bezug auf Bewegungen als auch auf Lebensgewohnheiten. CFT hilft dem Patienten, aufmerksam zu verstehen, dass chronischer Schmerz nicht notwendigerweise einen Gewebs- Schaden widerspiegelt, sondern eher einen komplexen Prozess, in dem eine Person in dem Teufelskreis von Schmerz und Einschränkung gefangen ist. Dies kann zudem von einem Nervensystem , das durch pessimistische Überzeugungen, Furcht, Hoffnungslosigkeit, Angst und Vermeidung gestresst und sensibilisiert ist, verstärkt werden, oft verbunden mit wenig hilfreichen Bewegungs- und Lebensgewohnheiten.
Der zugrunde liegende multidimensionale Therapieprozess führt den Therapeuten durch einen Prozess klinischer Analyse, die den Beitrag unterschiedlicher Faktoren berücksichtigt: Pathoanatomische Faktoren wo vorhanden, neurophysiologische Mechanismen, kognitive und psychosoziale Faktoren, Lebensgewohnheiten und physische Faktoren. Es berücksichtigt, dass bei jedem Individuum ein einzigartiges Muster dieser Palette möglicher Faktoren wirksam ist, welches dazu beiträgt, den Teufelskreis von Schmerz und funktioneller Einschränkung aufrecht zu erhalten.
Ziel dieses Ansatzes ist es, Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen zu schaffen und dem von chronischem Schmerz Betroffenen wieder Grund zur Hoffnung zu geben und Veränderungspotentiale zu erschließen.
Mit der Kommunikationstechnik des „Motivational Interviewing“ werden Widersprüche zwischen Überzeugungen und Verhaltensmustern der Patienten herausgearbeitet. Dies geschieht auf der Erfahrungsgrundlage, dass dauerhafte Effekte nur dann entstehen, wenn Betroffene die Lösungen selbst mitentwickelt haben.
Das aktive CFT-Konzept ist stark verhaltensorientiert und sondiert unterschiedliche Strategien, um mit den Betroffenen den Grundstein normaler, entspannter Bewegung neu zu legen. Es befähigt, genau die Dinge anzugehen, die man fürchtet oder vermeidet, aber auf eine schrittweise, entspannte und alltagstaugliche Weise. Es motiviert Betroffene zu Bewegung und einem aktiven Leben, das auf der Basis individueller Neigungen und persönlichen Zielen gestaltet wird.